9. März 2015

UF-99er zu Gast bei der U16 des AC Mailand

„Als für die Jungs um 3:45 Uhr morgens die Wecker klingelten, waren einige wohl erst zur Ruhe gekommen, denn die aufregende Reise nach Italien zum AC Mailand stand bevor“, so unser UF99er Coach Matthias. Und an diesem Mittwoch den 04.03.2015 verabschiedete sich auch noch der Winter mit einem letzten Eis- und Schneetag in Schleswig-Holstein, so dass einige fast den Flieger verpasst hätten. Nach der Landung der 16 Spieler und 10 betreuenden Eltern hatten wir erst einmal Kultur auf dem Programm. Es ging zum berühmten Mailänder Dom, immerhin die drittgrößte Kirche der Welt. Auf dem großen Vorplatz bekam man richtige Urlaubsstimmung, denn es war knapp 10 Grad wärmer als bei uns. Weiter zogen wir dann per U-Bahn zum Guiseppe Meazza Stadion, benannt nach dem berühmtesten Spieler Italiens, vormals San Siro Stadion. In dem 80.000 Zuschauer fassenden Stadion spielen sowohl der AC Mailand als auch Inter Mailand. Der VfL Wolfsburg wird am 19. März in diesem Stadion auf Inter Mailand treffen.





Danach folgte der Besuch des Museums beider Vereine. Die Trikots berühmter Spieler des AC Mailand säumten die Museumsgänge, wie Buffon, Lehmann, Maldini, Seedorf, Beckham, Schewtschenko, Ibrahimovic, Bierhoff, Ronaldo, Balotelli, Rossi oder Ronaldino, um nur einige wenige zu nennen.





Natürlich hatten wir dann Hunger und kehrten bei „einem Italiener“ ein. Mit Spaghetti Bolognese und Tortellini mit Sahnesause gestärkt machten wir uns dann auf in das etwas außerhalb gelegene Vismara Sportleistungscenter des AC Mailand. Die Begrüßung war herzlich aber auch geschäftsmäßig, wie das bei den großen Vereinen bisher auch immer die Regel war.




Shake hands, Wimpeltausch, Photo und los gings auf ein 2 x 40 min Kunstrasen-Match. Als Geschenk gab es ein Poster der Ligamannschaft für jeden UF Jungen. Nach 3 min fuhren die UF99er den ersten Konter und nur mit Glück entging die U16 des AC Mailand einem frühen Rückstand. Das war ein erster Schock für die jungen Italiener. Wir standen mit zwei „6ern“ und einer „4er-Kette dahinter“ gut gestaffelt, es gab fast kein Durchkommen für den AC Mailand und unsere robuste Spielweise beeindruckte die italienischen Ballkünstler.



Aber nach 17 min brach der Milan Stürmer über die linke Außenbahn durch und flankte scharf in den Rücken der Abwehr, so dass der Mittelstürmer aus 10 m unhaltbar für Max den Ball ins Netz setzen konnte. Wir waren aber keinesfalls beeindruckt, wir spürten, dass hier „etwas ging“. Mit dem 1:0 für Milan ging es in die Halbzeitpause. Beide Teams hatten bis dahin je fünf gute Chancen. In der zweiten Halbzeit standen wir weiterhin gut, Milan fand kein Mittel, uns deutlich und dauerhaft in Bedrängnis zu bringen. Beide Seiten hatten auch weiterhin ihre Chancen, das Eckenverhältnis war ausgeglichen, auch wenn Milan die höheren Spielanteile besaß. Mit zunehmender Spielzeit deutet sich an, dass der UF hier ein Tor schießen könnte.


Wir hatten keinen Respekt mehr vor dem Gegner. Und dass wir schon seit 12 Stunden unterwegs waren, war den Jungs offenbar egal. In der 65. min war es dann soweit. Auf Pass von Bjarne K. überlief Marek sowohl den letzten Abwehrspieler als auch den Torhüter und drückte den Ball zum 1:1 ins Mailänder Netz. Wir freuten uns riesig über diese Leistung der UF99er und dieses zwischenzeitliche 1:1



Es folgten wütende Mailänder Angriffe, bei denen unser zweiter Torhüter Finn zwei Mal großartig hielt. Das „Avanti, Avanti“ der Mailänder Trainer wurde immer lauter. Es ergaben sich dadurch Räume für uns, die wir immer wieder für gefährliche Konter nutzen. Kurz vor Schluss mussten wir dann das für Mailand glückliche 1:2 hinnehmen, ein Sonntagsschuss aus 20 m genau in den Winkel. Da war nichts zu halten, das ist eben Fußball – auch wenn es nicht gerecht war. In der letzten Minute hatten wir dann mit einem Freistoß, knapp neben den Pfosten gesetzt, auch noch die Chance auf den Ausgleich – aber es sollte nicht sein. Letztlich waren wir alle stolz auf die Leistung der 99er, die U16 des AC Mailand an den Rand einer Niederlage zu bringen – da waren auch die Italiener beeindruckt. Mit guten Wünschen ging es auf die Heimreise. Jetzt musste es schnell gehen, weshalb wir ungeduscht zur Tram-Bahn eilten. Aber alles passte, wir erreichten rechtzeitig alle Züge und auch den Flieger nach Hamburg. Um 23:30 Uhr ging dann dieser lange Tag, mit dieser knapp 20 Stunden Tour, in Eckernförde zu Ende und die Jungs fielen erschöpft, aber um ein einmaliges Erlebnis reicher ins Bett. Vielleicht träumten einige schon von der nächsten Tour (Text und Fotos Matthias Gauglitz; Kader: Lauritz Molt, Felix Knuth, Nils Wölki, Bjarne Kühl, Ruben Drosten, Bjarne Thiesen, Barne Pernot, Julian Zülsdorff, Finn Kornath, Max Gauglitz, Kai Griese, Marek Kumstel, Aaron Adonai, Til Kurkotow, Lukas Witte, Janis Hinterleitner)